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"Nytro" und Drake" lassen's krachen

7/12/2010

 
Willy Böstro und Raphael Ostrowski bieten in Munkbrarup einziges Wrestling-Training im Norden an / Sponsoren für Original-Ring gesucht

Sie nennen sich „Nytro“ und „Drake“. Wenn sie in den Ring steigen, schlagen, treten, schubsen oder würgen sie sich, packen einander, werfen sich fluchend und brüllend, wie selbstverständlich durch die Gegend, prallen gegeneinander, der Ring-Boden vibriert. Sie erklimmen die Ring-Seile, lassen ihren Körper aus eineinhalb Metern Höhe mit voller Wucht auf den des anderen fallen. Selbst der Wucht von Brettern, Stühlen und Türen müssten ihre Leiber im Ring standhalten können. Doch wenn Raphael Ostrowski (20) und Willy Böstro (19) – so heißen die beiden mit bürgerlichem Namen – den Ring verlassen, sind sie wider Erwarten nicht schwer verletzt. Ihre Körper schmerzen, blaue Flecken und vielleicht die ein oder andere Prellung werden sie davontragen, doch es geht ihnen gut – sie sind „Wrestler“.

Der Schaukampf ist ihre Leidenschaft. Zwar üben sie das „Wrestling“ nicht im professionellen Stil aus, doch die beiden sind in der Lage, ihre Fertigkeiten an andere weiterzugeben. Raphael, Auszubildender zum Groß- und Einzelhandelskaufmann, und Willy, Auszubildender zum Mechatroniker, haben 2005 zusammen den Verein „GWC“, die „German Wrestling Corporation“ gegründet, und bieten in der kleinen Turnhalle des TSV Munkbrarup jeden Sonnabend Wrestling-Training an. Meist dabei: Enrico Böstro, Willys Vater. Der 41-Jährige betreibt selbst kein Wrestling, organisiert mit Raphael und Willy jedoch Training, Wettkämpfe und Shows, sucht laufend nach Sponsoren.

Das Training der beiden Wrestling-Fans ist das einzige Wrestling-Angebot im ganzen Kreis Schleswig-Flensburg. 2006 boten sie „Wrestling“ zunächst beim „SV Kieholm 65“ in Ulsnis an, zuvor wurde eine Zeit lang auch in Kappeln trainiert. „Aber von Munkbrarup aus erreichen wir ein größeres Einzugsgebiet, sind näher an Flensburg dran – und wir wollen ja mehr Leute für Wrestling begeistern“, sagt Enrico Böstro. Rund 20 Wrestling-Fans, ob aus Rendsburg, Schleswig, Kappeln oder Langballig, nehmen das Angebot über den TSV Munkbrarup in Anspruch. Sie sind 14 bis 26 Jahre alt, ein Mädchen ist darunter. Raphael und Willy sind fasziniert von ihrem Sport. „Wrestling ist ein Kampfsport gemischt mit Show, mit Artistik“, erklärt Enrico Böstro. „Sport und Show – das kann man beim Wrestling nicht trennen.“

Es gibt rund 220 verschiedene Würfe, so genannte „Moves“ – „die die Jungs auch alle kennen und anwenden können“, so Enrico Böstro. Die „Moves“, die zu wahren Choreografien zusammenfließen, nenne sich „Anaconda Vise“, „Widowmaker“ oder auch „Sharpshooter“.

Was und wie viel dabei genau geplant oder nicht geplant ist – dazu möchte Enrico Böstro nicht allzu viel sagen. „Es gibt eine Regel, die lautet: Man spricht nicht drüber, wie es funktioniert, man lässt die Leute im Dunkeln“, sagt er schmunzelnd. Ein bisschen geheimnisvoll müsse das Wrestling eben bleiben. Ist es das, was Raphael und Willy so an der Kampfkunstart fasziniert? „Ich finde Wrestling einfach sehr interessant, weil nicht nur das Körperliche, sondern auch das Schauspiel gefragt ist. Es ist nicht so, dass man sich einfach auf die Fresse haut, sondern man verwendet viele Griffe, kann viel ausprobieren“, sagt Willy. Raphael: „Es soll so aussehen, als ob es sehr weh tut, aber es soll nicht weh tun.“ Letztlich geht es vor allem darum, die Zuschauer zu begeistern. „Deshalb gibt es im Ring auch immer einen Bösewicht und einen Liebling, der dann die Zuschauer hinter sich hat“, erklärt Raphael.

Anfangs haben die beiden dem Wrestling zu Hause, vor dem Fernseher nachgeeifert, auf Matratzen im Garten ein wenig geübt, sich die „Moves“ nach und nach selbst beigebracht, und sich dann in der Kieler Kampfsportschule „Yawara“ von einem Trainer in Kursen die Grundkenntnisse beibringen lassen. „Wir haben alles immer weiter vertieft, viel trainiert und dann angefangen, es an andere weiterzugeben“, sagt Willy.

Im Ring schlüpfen beide in die Rolle ihres Wrestling-Charakters. „Jeder sucht sich beim Wrestling sein Image aus. Man kann sich verkleiden, wie man will, zum Beispiel als Feuerwehrmann“, weiß Willy. Man lege gleich zu Beginn seiner „Wrestling“-Laufbahn fest, ob man gut oder böse sein wolle. „Die meisten wollen natürlich der Gute sein“, weiß Enrico Böstro. Denn dieser habe fast alle Zuschauer auf seiner Seite, während der Böse derjenige sei, „der das Publikum provoziert, der ihm auch mal den Stinkefinger zeigt. Es ist eben wie ein Rollenspiel, ein bisschen Theater ist immer dabei.“

Ein Match dauert zehn bis 15 Minuten – eine Zeit, in der die einzelnen „Moves“ dem Körper einiges an Kraft und Ausdauer abverlangten. Gewonnen hat der, der einen „Pinfall“ erzielt, den Gegner drei Sekunden lang mit den Schultern auf den Boden drückt. Bis dahin, so Raphael und Willy, sei im Grunde „alles erlaubt“. Raphael. Schwerwiegendere Verletzungen gibt es selten. „Wir hatten auch schon mal einen mit gebrochener Nase, oder einen, der sich einen Zahn rausgebrochen hat, aber das passiert nur durch Dummheit“, weiß Enrico Böstro. „Und durch Übermut“, ergänzt Willy. Knie- und Ellenbogenschützer sowie spezielle Ringschuhe seien wichtig. „Die Gegner treten sich ja auch ins Gesicht, und das soll ja nicht weh tun“, so Enrico Böstro.

Laut Enrico Böstro wird jedem Trainigs-Teilnehmer verpflichtet, dass Wrestling nicht nach Hause gehört. „Das ist bei uns Voraussetzung. Sie dürfen es zu Hause nicht anwenden, weil die Verletzungsgefahr zu groß ist.“ Aller Anfang ist schwer, auch für die Wrestling-Pioniere. Deshalb trainieren sie derzeit noch auf Turnmatten. Wovon sie träumen? „Von einem eigenen Ring!“ Anna Kahlen.

www.gwc-wrestling.de.tl

(Flensburger Tageblatt, sh:z, 07.10.2010)

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